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Du hast sicher schon von den Omas gegen Rechts gehört, oder? Diese Initiative von älteren Damen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen. Aber wie bei jeder Bewegung gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen und einige Kontroversen. Lass uns das mal genauer unter die Lupe nehmen.

Wer sind die Omas gegen Rechts?

Die Omas gegen Rechts sind eine Bürgerinitiative, die 2017 in Österreich gegründet wurde und sich seitdem auch in Deutschland etabliert hat. Ihr Ziel ist es, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und die Aushöhlung demokratischer Werte zu setzen. Erkennbar sind sie oft an ihren pinken oder bunten Strickmützen, den sogenannten „Pussyhats“, die als Zeichen des gewaltlosen Widerstands und der Solidarität dienen.

Aktionen und Engagement

Die Omas sind auf verschiedenen Demonstrationen und Veranstaltungen präsent. Ein bemerkenswertes Beispiel war im Februar 2020, als der Chor der Münchner Ortsgruppe gemeinsam mit der Kabarettistin Sarah Hakenberg in der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ auftrat. Dieser Auftritt galt als musikalische Antwort auf die rechte Empörung über das Kinderchorlied „Meine Oma ist ’ne Umweltsau“.

Im Sommer 2024 sammelte die Initiative 33.000 Unterschriften für eine Online-Petition und erreichte damit, dass die Berliner Volksbank das Spendenkonto der AfD kündigte.

Kritische Stimmen und Kontroversen

Wie bei vielen politischen Bewegungen gibt es auch Kritik an den Omas gegen Rechts. Einige Punkte, die dabei zur Sprache kommen:

  1. Polarisierung der Gesellschaft: Kritiker argumentieren, dass durch das Engagement der Omas die Gesellschaft weiter gespalten wird. Anstatt den Dialog zu suchen, würden Fronten verhärtet.
  2. Unbeabsichtigte Werbung für die AfD: Einige Beobachter meinen, dass Aktionen wie die Aufforderung an Banken, die Konten der AfD zu kündigen, der Partei eher nützen könnten, indem sie als Opfer dargestellt wird und so zusätzlichen Zulauf erhält.
  3. Instrumentalisierung von Kindern: Der Auftritt des WDR-Kinderchors mit dem Lied „Meine Oma ist ’ne Umweltsau“ führte zu heftigen Debatten. Kritiker warfen dem Sender und den Initiatoren vor, Kinder für politische Zwecke zu instrumentalisieren und ältere Menschen pauschal zu diffamieren.
  4. Fragwürdige Aktionen: Ein Beispiel ist die Forderung der Omas gegen Rechts an die Sparkasse Marburg-Biedenkopf, das Konto der AfD zu kündigen. Die Bank lehnte dies mit dem Hinweis auf ihre Neutralität ab und betonte, dass ein Ausschluss nur bei rechtlich als verfassungswidrig erklärten Parteien erfolgen könne. Solche Aktionen könnten der AfD möglicherweise zusätzlichen Zulauf bescheren.

Fazit

Die Omas gegen Rechts sind zweifellos eine engagierte Gruppe, die sich für demokratische Werte und gegen Rechtsextremismus einsetzt. Ihr Engagement hat viele positive Aspekte und zeigt, dass Zivilcourage keine Altersgrenze kennt. Dennoch ist es wichtig, ihre Aktionen kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass sie nicht unbeabsichtigt das Gegenteil dessen bewirken, was sie erreichen möchten. Wie bei jeder politischen Bewegung gilt es, den Dialog zu suchen und unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen, um gemeinsam an einer toleranten und offenen Gesellschaft zu arbeiten.

Foto: omasgegenrechts-deutschland.org

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